Der Islam gestattet es den Gläubigen der anderen monotheistischen Religionen eigentlich, eine Moschee zu Andachtszwecken zu besuchen. Da Touristen aber in der Regel nicht aus spirituellen Gründen sondern aus Neugierde in die Moscheen gehen, sind sie in den islamischen Gotteshäusern nicht gerne gesehen. Schaulustige stören die Andacht jedes gläubigen Menschen; meist weist ein Schild »for muslims only« deutlich auf diese Einschränkung hin.
Einzige Ausnahmen sind bislang die Qaboos Moscheen in Muscat, Nizwa, Salalah und Sohar sowie die Mohammed Al Ameen Moschee in Muscat. Diese Moscheen können täglich außer Freitag vormittags von 8–11 Uhr von Nicht-Muslimen besichtigt werden.
► Für einen Besuch ist zu beachten, dass sich Männer wie Frauen komplett von den Knöcheln bis zum Handgelenk bekleiden müssen. Praktisch ist es, offene Sandalen zu tragen, aus denen man leicht rausschlüpfen kann, denn die Schuhe müssen vor Betreten der Gebetshalle ausgezogen werden. Frauen müssen zusätzlich das Kopfhaar einschließlich Hals mit einem Tuch bedecken. Kindern unter 10 Jahren ist der Besuch einer Mosche nicht gestattet.
Die größte und berühmteste Moschee Omans ist die Sultan Qaboos Grand Mosque in Muscat im Stadtteil Al Gubbrah, unübersehbar neben dem Highway, der die Stadt von West nach Ost durchzieht. Man sollte sich die Besichtigung nicht entgehen lassen.
Das im Mai 2001 eingeweihte von außen edel schlichte Gebäude mit der flechtwerkverzierten Kuppel, bietet mit den Vorplätzen insgesamt bis zu 20.000 Gläubigen Platz zum Gebet, sein höchstes Minarett ragt 91,5 m in die Höhe.
Durch ein großes Portal aus Holz betritt man den wohl ästhetisch beeindruckendsten Raum Omans. Die Halle ist mit einem 4.263 qm großen Teppich ausgelegt, einem Meisterwerk persischer Teppichwebkunst, sowohl in künstlerischer als auch in logistischer Hinsicht. Etwa 3 Jahre arbeiteten über 600 Weberinnen aus Persien an den 1,7 Milliarden Knoten, der zunächst in Teilstücken gefertigt und vor Ort zu einem einzigen Stück zusammengefügt wurde.
Das optische Gegenstück zum edlen Teppich bildet die reich mit Kalligrafien und Arabesken geschmückte Holzdecke. Der acht Tonnen schwere Lüster aus Swarovsky Kristallen ziert die prächtige Kuppel. Nicht zu übersehen sind die persischen Einflüsse bei der Gestaltung der Mihrab, der zentralen Gebetsnische. Insgesamt zitiert die Architektur und Gestaltung der Sultan Qaboos Grand Mosque in der Gestaltung bewusst Einflüsse und Designs aus der gesamten Arabischen Welt von Marokko bis Persien aus vielen Jahrhunderten. Die Gestaltung ist dabei so ausgewogen, dass kein einziges Element in den Vordergrund rückt, sondern ein insgesamt beeindruckend edler, harmonischer Raumeindruck entsteht.
An der Ecke Al Nahdah Street und Salaam Street ragt die relativ neue Sultan Qaboos Moschee von Salalah gen Himmel. Diese Moschee ist zwar nicht so prächtig wie die Große Sultan Qaboos Moschee in Muscat, ein Besichtigung lohnt sich jedoch auch hier.
Der strahlend helle Bau bildet eine Insel der Ruhe inmitten des geschäftigen Treibens der Stadt und ist daher idealer Ort für eine Pause während der Stadtbesichtigung.
Die Silhouette des Stadtteils Al Khuwair von Muscat wird dominiert von der majestätischen, auf einer Anhöhe errichteten, schneeweißen Mohammed Al Ameen Moschee. Sie wurde von der alteingesessenen omanischen Händlerfamilie Bahwan finanziert und 2014 fertiggestellt. Sie ist ein deutlich sichtbares Zeichen für die Bedeutung der alten Handelsfamilien auch im heutigen modernen Staat. Ihr sehr geschmackvoller Innenausbau mit edlen Materialen war sicher sehr teuer, wirkt aber keineswegs protzig. Ein Besuch ist unbedingt lohnenswert.
Die Familie Bahwan bekennt sich zur sunnitischen Glaubensrichtung des Islam. Die Imame der Moschee kommen zwar alle von der ehrwürdigen Al Azhar Universität in Kairo, aber auch hier beten wie überall im Land Muslime der verschiedenen Richtungen einträglich miteinander.
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